!

Meine Augen bohren
sich in mein
Gegenüber.
Es hat schon
lauter Löcher

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Die Höhle

Ich bin
eine Höhle.
Ich bin
warm und gemütlich.
In mir
wohne ich.

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Die Rumpelkammer

Arletta wundert sich. Und zwar über mich. Seit sie mich kennt, führen wir ein schönes, regelmäßiges Dasein.

Wir stehen morgens auf, gehen aufs Clo (sie im Garten, ich im Haus), trinken Kaffee (ich erlaubterweise, sie nur dann, wenn ich mal nicht auf meine Tasse aufpasse), essen unser Frühstück, gehen ins Bad (ich, um mich zu pflegen, sie, um mich zu unterstützen, zum Beispiel mir die Füße sauber zu lecken), dann ziehe ich mich an und gehe zur Arbeit und sie hat den Tag für sich und ihre Katzenkumpels. Wenn ich  zurück komme, streifen wir gemeinsam durch die Natur und erleben Abenteuer (sie mehr, ich weniger – zum Glück). Danach widme ich mich der Haus- und/oder Gartenarbeit und sie hilft mir dabei (mal mehr aber meist eher weniger). Später spielen wir zusammen oder ich organisiere für sie ein Treffen mit Hundekumpels damit sie sich richtig austobt. Nach dem Abendbrot faulenzen wir ein bisschen, schauen uns einen Film zusammen an (wobei sie  diejenigen bevorzugt, in denen Hunde mitspielen) oder unternehmen erbauliche Dinge mit anderen Menschen und Hunden. Dann endet die aktive Zeit und wir rollen uns wieder in unseren Bettchen zusammen und erholen uns im Schlaf von den Anstrengungen des Tages.

Dieser wohl geordnete Ablauf wurde vor einiger Zeit durch eine Entdeckung erschüttert! Ich habe folgendes herausgefunden: sowohl mein Leben als auch mein Haus gleichen        R U M P E L K A M M E R N! Jetzt kann ich es nicht mehr ignorieren. Die Konsequenz daraus lautet : ich muss beide unbedingt entrümpeln!

Mein Haus ist voll, angefüllt mit den Dingen, die ich die letzten zwanzig Jahre für absolut notwendig erachtet habe und die sich auf wundersame Weise vermehrt haben. Zuvor bin ich öfters umgezogen, dabei habe ich dann entmüllt, denn Ballast und nutzlose Gegenstände von einem Ort zum anderen umzuziehen ist mit Sicherheit das Sinnloseste das man sich vorstellen kann. Vor zwanzig Jahren aber bin ich hier gestrandet (freiwillig, das möchte ich betonen) und hatte daher bislang keine Not mehr, klar Schiff zu machen. Ich habe viel Platz und ich könnte auch jetzt bequem noch mehr D I N G E um mich herum ansammeln. Aber plötzlich habe ich keine Lust mehr dazu.

I need space around myself!

Und ich muss auch mein Leben entrümpeln. Ich muss aufräumen. Ballast über Bord werfen und frei werden, wieder richtig denken zu können. Das klingt jetzt vielleicht so, als ginge es mir schlecht. Aber nein, weit gefehlt. Ich habe nur e r k a n n t, dass mein Leben nicht an Qualität gewinnt, wenn ich es zupflastere mit allerlei Aktivitäten und Möglichkeiten, sondern dass es mich  lähmt, wenn es derart vollgestopft ist, dass ich nicht mehr erkenne, was mir eigentlich wichtig ist.

Ich freue mich jeden Tag wieder auf die Stunden, in denen ich das Ausmisten vorantreiben kann!

Denn ich habe natürlich schon damit begonnen. Einmal diese Notwendigkeit erkannt zu haben und dann noch zu warten, es in die Tat umzusetzen, käme einer Folter gleich (Geduld war nie mein zweiter Vorname). Ich gehe aber sehr behutsam vor und überstürze nichts. Es soll sich richtig anfühlen, wenn ich etwas loslasse und weggebe. Dies zu spüren muss ich mir die Zeit geben.

Arletta wundert sich, denn ich habe meinen Tagesablauf verändert. Es macht mir Spaß, die für mich sinnlos gewordenen, unnützen Dinge herauszusuchen und sie an diejenigen Menschen zu verschenken, die sie noch gebrauchen können und denen sie etwas bedeuten und andere Sachen, die keiner mehr will, einfach (natürlich ordentlich den Regeln der Mülltrennungung folgend) w e g z u w e r f e n. Das befreit mich ungeheuer und mit jeder Tüte Kram, die mein Haus verlässt, fühle ich mich besser.

Und obwohl ich jetzt natürlich  nicht mehr soviel Zeit zum Faulenzen habe, verfüge ich auf wunderbare Weise über mehr Energie.

Und Arletta wundert sich über mich. Aber sie hat ihren Spaß dabei. Genau wie ich. Und das ist was  zählt.

 

 

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Weisheit

Heute Abend war ich auf einer Vernissage.
Arletta war nicht so begeistert, denn da ich ja tagsüber in der Arbeit war und keine Zeit für sie hatte, war sie beleidigt, weil ich am Abend nochmal weggegangen bin. Obwohl sich tagsüber ja andere Menschen und ihr Lieblingshund um sie gekümmert haben. Aber ihre Befindlichkeit ist jetzt ausnahmsweise mal nicht ganz so wichtig.

Die Vernissage: toll. Nette Menschen, wunderschöne Bilder, eine angenehme Laudatio. Ein Künstler mit folgender Botschaft an die Besucher der Vernissage:

„Die Zuschauer, also Sie, machen meine Bilder zu Kunstwerken. Sie schauen sie an, dann werden sie zur Kunst. Wenn Sie wieder weggegangen sind, ist alles vorbei.“

Mehr ist dazu nicht zu sagen. Außer – wenn auch etwas abgewandelt – der alte, oder sogar sehr alte Spruch: „Die Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.“

Mir gefällt diese etwas andere Definition von Kunst sehr gut. Und Arletta auch.

 

 

 

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…. wie es ist

….wie es ist, wenn Du draußen sitzt, die Sonne scheint warm; Vögel singen; die Luft ist klar, rein. Du sitzt und fühlst Dich wohl, saugst den Duft ein, der Dich umweht; fühlst Dich sommerlich leicht, fast beschwipst. Dir ist wohl; der Himmel über Dir: überirdisch blau. Ein Zustand, für die Ewigkeit gemacht. Irgendwo,weit über Dir der Schrei eines Falken: hart, schön, Erinnerung an andere Zeiten, weit vor Dir; Dein Zustand: unauslöschlich angenehm .

wie es ist: plötzlich kommt Wind auf, laut, rau, beherrschend. Die Temperatur fällt, der Himmel bewegt sich, Weiß spielt plötzlich die Hauptrolle. Rasch verändert sich das eben noch ewige Gefühl der Wohligkeit. Zwischendurch: die Sonne blitzt auf. Vielleicht nur, um Dich zu narren.

wie es ist: Regen kommt auf. Sanft, leise, schmeichelnd. Grau umschnurrt er Dich. Sanft hüllt er die Welt ein. Dich fröstelt. Die Ewigkeit ist meilenweit entfernt.

 

 

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Nachtgedicht

Zu der Zeit
zu der
die Stimme am
wohl klingensten ist
zu der
die Schwärze der
Nacht
am dunkelsten ist
zu der
die leisen Geschichten
erzählt werden
zu der Zeit
lass uns zusammen
sein

 

 

 

 

 

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Mein Ostern

Endlich ist es soweit: heute ist Ostern. Ich wache mit einem schönen und leichten Gefühl auf und freue mich auf diesen Tag. Und – tief in mir drinnen spüre ich die angenehme Spannung: ob mir der Osterhase vielleicht etwas versteckt hat?

Obwohl ich doch schon erwachsen bin!

Es geht nicht um Geschenke. Kleine, von meiner Mutter und mir bunt gefärbte Eier, die wir dann dem Osterhasen überlassen haben (damit der arme Kerl nicht soviel Arbeit hatte) und die er irgendwie heimlich in unserem Haus dann für m i c h versteckt hatte (eines der großen Mysterien meiner Kindheit: woher wusste er, wo wir sie aufbewahrten und wie konnte er ungesehen ins Haus gelangen, um sie in der ganzen Wohnung sorgsam zu verteilen????).
Ich bin, genetisch gesehen, eine Langschläferin. Allerdings nur an 363 Tagen im Jahr. Sowohl an meinem Geburtstag als auch am Ostermorgen gehöre ich genetisch gesehen zu den early Birds. Ich springe beim ersten Strahl des jungen Tages aus den Federn und bin fit!
Und in meiner Kindheit mussten dann auch meine Eltern an diesen Tagen früh raus. Sie hätten es sich niemals nehmen lassen, mir beim Eier suchen zu zusehen. Wie ich, mit vor Eifer geröteten Bäckchen, sorgsam mit der Präzision und Ausdauer des englischen Bluthundes auf  Eierfährte die Wohnung durchkämmte. Wie ich jedes gefundene Ei versonnen betrachtete, um es dann in ein dafür vorbereitetes Körbchen, welches mit duftendem Heu ausgelegt war, zu betten.

Und wie sie mir halfen, die am allerbesten versteckten Eier doch noch zu finden! Durch kleine Hinweise oder, wenn der Hase so tolle Verstecke hatte , auf die ich gar nicht kam, mich auch mal an die Hand nahmen und mich hin führten, damit ich nicht enttäuscht war.
Es war – und ist – der Inbegriff von Geborgenheit für mich.

Und auch jetzt, wo das alles schon sehr lange hinter mir liegt und ich selbst schon viele Jahre in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag  gefärbte Eier  für meine Kinder versteckt habe, die sie dann mit Feuereifer gesucht haben, jetzt, wo auch diese Zeit schon lange vorüber ist, stehe ich früh am Ostersonntag auf und spüre diese unendliche, weiche und warme Geborgenheit in mir.

Ich liebe Ostern! 

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Romance

Morgen

Blaue Kälte
schneidender Frost
Ich stehe da
Warten

Schwarze Bäume
nackt
kleben steif
auf hartem Boden

Federleicht:
Hauch schwebt vor dem Mund
Krähenschreie
zerschneiden
den Morgenhimmel

Ich sehe
den jungen Tag
von
Dächern unterteilt

Es macht mir Spaß
die Kälte
zu inhalieren.

Du
gibst mir
die
Wärme dafür

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Übers Schreiben

 
Ich denke
       an den silbernen Mond
             die Sterne
Nacht
            blau   schön
flutet meinen Körper
 
 
Hier sitze ich
         in
meiner Höhlenhaut
         und
zäh
        rinnen mir
        die Worte aus dem
                                   Bauch
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Warum elkesch und wer ist Arletta?

elkesch…. ist eine Hommage an einen kleinen Kerl, den ich geliebt und bewundert habe, mit dem ich gelitten und mich gefreut habe. Der Held meiner Kindertage. Er hat mir beigebracht, dass das Leben grausam und hart sein kann und dass es unfassbar schmerzhaft ist, wenn man von denen, die man liebt, getrennt wird. Aber durch ihn habe ich auch erfahren, dass es Hoffnung und  ein Happyend geben kann.

Er – das war ein kleiner, zauseliger Kater namens Mikesch und er war ein Mitglied der Augsburger Puppenkiste.

Mikesch wird immer ein Teil meiner selbst sein und daher: elkesch.

Arletta…. ist meine ständige Begleiterin. Auch sie ist ein gebeuteltes Wesen, dass weiß, was es heißt, zu leiden. Aber das liegt weit hinter ihr. Jetzt lebt sie mit und bei mir und lernt, wie es ist, geliebt und nicht benutzt zu werden. Arletta ist eine Galga, die ich adoptiert habe.

Arletta hat mich in den Nullzustand zurückversetzt.

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